Hofweihnachtsmarkt

 
Weihnachtsmärkte gehören in der Vorweihnachtszeit zu jeder kleinen oder größeren Stadt. Sie sind bunt geschmückt und haben einen besonderen Duft in der Luft, der einen neugierig macht. Doch meistens dröhnen verschiedene Weihnachtslieder durcheinander, die Menschen schieben sich von einem Stand zum anderen, wodurch die Feierlichkeit weitgehend verloren geht.
Darüber kam ich mit meinen Freunden ins Gespräch, und wir kamen zu dem Schluss, dass man so etwas viel schöner machen kann, kleiner, intimer, feierlich und mit selbst hergestellten Waren, die für einen guten Zweck verkauft werden sollten. Alle waren begeistert und machten Vorschläge, was sie dazu beitragen könnten, wie Marmeladen kochen, Strümpfe stricken, Likör herstellen, Schals und Mützen häkeln, Plätzchen backen, Vogelhäuschen und Tannengestecke basteln und vieles mehr.

Auch der Ort war schnell gefunden: Der Markt konnte im Innenhof unseres alten Hauses in Randerath stattfinden. Er ist urig, grün und groß genug, um Waren auszulegen und Gäste zu empfangen. Außerdem haben wir den Wintergarten und das Wohnzimmer mit einbezogen, da die Menge der Artikel stetig wuchs. Als die Planung abgeschlossen war, wurde einstimmig beschlossen, dass der Erlös an Shishu Mandir gehen sollte. Durch Hella Mundhra hatten wir schon oft von ihrem Lebenswerk gehört und schätzten ihre Arbeit sehr.
Bereits im November begann jeder Mitwirkende, seine Verwandten, seinen Freundeskreis, Arbeitskollegen und Nachbarn zum Hofweihnachtsmarkt einzuladen und kräftig Werbung zu machen, alles nur von Mund zu Mund ohne Geld für Plakate auszugeben. Und siehe da – es wurde ein superschönes vorweihnachtliches Event, und die Gäste blieben noch lange bei Kaffee und Kuchen zusammen. Der Erlös war erstaunlich hoch, da die meisten Waren unentgeltlich hergestellt worden waren und zusätzlich noch zahlreiche Spenden eingegangen sind, was uns nachträglich noch einmal sehr gefreut hat. Selbst neue Bestellungen gingen ein, weil die selbst hergestellten Erzeugnisse sehr ansprechend waren.

Inzwischen ist der Hofweihnachtsmarkt bei uns, der Familie Croon-Puttin, längst ein fester Bestandteil im Dorfleben geworden und wird von den Menschen ringsum gerne besucht. Wir freuen uns jedes Jahr über die vielen Helfer, die uns beim Aufbau und Abbau unterstützen. Ein so schöner gemeinsamer Versuch in einer Dorfgemeinschaft zum Wohle von vielen armen Kindern sollte noch lange beibehalten werden, denn darin erleben wir die wahre Freude des Weihnachtsfestes.

Brigitte Puttin